Rollout CO-Warngeräte im Rettungsdienst Bayern
Durch das Bayerische Rote Kreuz werden alle Durchführenden im Rettungsdienst Bayern zentral mit CO-Warngeräten und entsprechender Prüfausstattung ausgestattet. Bereits seit Mitte November 2016 läuft die Auslieferung von CO-Warngeräten für alle Rettungsmittel des öffentlichen Rettungsdienstes.
Zuvor werden je Kreisverband oder vergleichbarer Einheit der anderen Betreiber zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter durch den Lieferanten für die Betreuung und regelmäßige Wartung und Kalibrierung der Warngeräte entsprechend qualifiziert.
Diese Kolleginnen und Kollegen fungieren auch als Multiplikatoren für die Unterweisung der Einsatzkräfte in den Rettungswachen, damit diese den arbeitstäglich notwendigen und vorgeschriebenen Funktions- und Anzeigetest an den CO-Warngeräten adäquat durchführen können.
Wurden vereinzelt auch bereits CO-Warngeräte mitgeführt, so wurde dieses Thema meist vernachlässigt - auch, weil diverse Anbieter hier mit zum Teil irreführenden Argumenten eine Prüfungsfreiheit auch für den täglichen Einsatz suggerieren.
Gefährliche Gasexpositionen wie der durch eine defekte Heizung ausgelöste Kohlenmonoxid-Austritt in einem Memminger Hotel Anfang Oktober können durch das Mitführen von CO-Warngeräten im Rettungsdienst rechtzeitig erkannt werden. Gleiches gilt für eine Vielzahl von weiteren Einsatzszenarien - von suizidalen Handlungen bis hin zu Betriebsunfällen in der Industrie. Damit aber nicht nur eine reine Scheinsicherheit durch die Vorhaltung der CO-Warngeräte im Rettungsdienst erreicht wird, ist es unabdinglich, dass die einschlägigen Vorgaben der Richtlinie T021 der BG RCI zur Prüfung und Kontrolle von Gasmessgeräten vollumfänglich eingehalten werden.
Ein weiterer maßgeblicher Erfolgsfaktor ist die Schulung des qualifizierten Fachpersonals sowie die Unterweisung der Kolleginnen und Kollegen vor Ort auf die neue Technik. Letzere beinhaltet nicht nur die Schulung der täglichen dokumentierten Gerätefunktionsprüfung, sondern vor allem auch das richtige Verhalten im Alarmfall bei Anschlagen der CO-Warngeräte.
Basierend auf der Empfehlung der ÄLRD Bayern verfügen die CO-Warngeräte über drei Warnschwellen (60 ppm / 200 ppm / 500 ppm CO), entsprechend muss das Einsatzpersonal bei Erreichen der jeweiligen Alarmschwelle sicher wissen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.
Der Fachbereich "Produktentwicklung und Qualität" (PEQ) in der BRK-Landesgeschäftsstelle unterstützt dies durch Bereitstellung einer Taschenkarte zu den Warnschwellen und Bedienung der CO-Warngeräte sowie durch eine Muster-Einweisungspräsentation für die Verbände.