Nachbesprechung der länderübergreifenden Donauübung in Wien
Bei der Nachbesprechung der Donauübung 2018, hat der Leiter der der Integrierten Leitstelle Straubing, Gerhard Kleeberger einen Vortrag bei der Landespolizeidirektion in Wien gehalten. Die Übung wurde im Rahmen von EXON des durchgeführt. Unter dem Titel „Hochwasser 2013 – was lernen wir daraus?“ stellte er die wesentlichen Erkenntnisse aus der Bewältigung des Jahrhunderthochwassers heraus. Als lessons learned unterstich Kleeberger folgende Erkenntnisse: Entscheidungen müssen zeitnah unter Einbeziehung von Experten getroffen werden. Eine Katastrophenlage muss eine klare, sichtbar strukturierte Aufbauorganisation haben. Eine Katastrophenlage muss mit Einbeziehung von Experten durch den Führungsstab gemanagt werden. Die Integrierten Leitstellen ILS) bilden das Rückgrat und die Kommunikationsdrehscheibe der Einsatzlenkung. „Gerade bei Flächenlagen, wie Hochwasser stellen sie die Kommunikation zu den Beteiligten sicher und können zeitnah auf Lageveränderungen reagieren“, so Thomas Stadler Abteilungsleiter Rettungsdienst in der Landesgeschäftsstelle des BRK in München. Beim Hochwasser 2013 in Bayern unterstützten über mehrere Wochen Disponenten aus den anderen sieben BRK Leitstellen die Kollegen in Straubing. „Dies ist ein großer Mehrwert, wenn man Betreiber mehrere Leitstellen ist“ sagt Andreas Estermeier, der für die Integrierten Leitstellen zuständig ist. Bei der Veranstaltung diskutierten hochrangige Experten der Donauanrainer aus dem Ober- und Unterlauf der Donau die bei der Übung gewonnen Erkenntnisse.
Die Ergebnisse der Nachbesprechung fließen in das EU kofinanzierte Projekt „DAREnet“ (Danube River Region Resilience Exchange Network) ein. Basierend auf den Erkenntnissen der Donauübung 2018 sowie Beiträgen europäischer Anwender aus dem Bereich der Hochwasserbekämpfung wird DAREnet bis 2022 jährlich eine Innovations-Strategie (Roadmap) für den Donauraum veröffentlichen. Die Roadmap wird jene Innovationen hervorheben, mit denen sich der Hochwasserschutz in der Region am besten für die Herausforderungen der Zukunft wappnen kann. Das internationale Netzwerkprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie die gewonnen Erkenntnisse zur Verbesserung der Gefahrenabwehr für den Einsatzalltag genutzt werden können. „DAREnet bietet eine ganz besondere Möglichkeit dadurch, dass es die Anwender der verschiedenen am Bevölkerungsschutz beteiligten Organisationen des Donauraums zusammenbringt und so einen Austausch von Anwender zu Anwender möglich wird. Gemeinsam wollen wir so für den Donauraum die besten und innovativsten Lösungen finden und in gemeinschaftlichen Initiativen umsetzen“, sagt Thomas Seltsam vom Österreichischen Roten Kreuz.
In der Abteilung Rettungsdienst des BRK gibt es eigenes einen Bereich, der sich mit der Sicherheitsforschung beschäftigt. Das BRK ist seit über zehn Jahren sehr erfolgreich in diversen nationalen und internationalen Projekten der Versorgungs- und Sicherheitsforschung tätig.
Weitere Informationen zum Projekt DAREnet finden Sie unter: http://darenetproject.eu/de/