Am 11. Februar ist Europäischer Tag des Notrufs 112 - „Hilfe beginnt mit einem Notruf“
„Hilfe beginnt mit einem Notruf“
Die Integrierte Leitstelle Straubing wird durchschnittlich knapp 500 Mal täglich angewählt
Von Simona CukermanWenn es plötzlich ernst wird und man sich in einer Notlage befindet, will einem nichts mehr einfallen – es ist, als sei man paralysiert. Deshalb erinnert das Bayerische Rote Kreuz am heutigen Europäischen Tag des Notrufs an die Wichtigkeit, einen korrekten Notruf bei der Integrierten Leitstelle Straubing (ILS) absetzen zu können.Der Notruf 112 ist die europaweit einheitliche Rufnummer für Rettungsdienst und Feuerwehr. „Wer diese Nummer kennt, kann im Ernstfall zur Lebensrettung beitragen“, sagt Leitstellenleiter Karl Maurus. Beim Absetzen des Notrufs sei der Einsatzort zunächst die wichtigste Information. Dabei sind möglichst genaue Angaben zu machen, wie beispielsweise Ort, Straße, Hausnummer, Zufahrtswege und Stockwerk.„Gerade wenn der Anrufer nicht selbst vor Ort ist, muss die Einsatzstelle möglichst genau beschrieben werden“, sagt Maurus. Bei Smartphones wird nämlich der Standort des Anrufers oftmals automatisch übertragen. Ein kurzer Abgleich sollte dennoch erfolgen.Die Notrufzentrale ist eine sogenannte 24/7-Dienststelle und somit immer besetzt. Die Tagschicht beginnt morgens um halb sieben und endet abends zur selben Zeit. Innerhalb eines Tages summieren sich knapp 500 Anrufe aus der Stadt Straubing, dem Landkreis Straubing-Bogen, Regen und Deggendorf. „Insgesamt hat im Jahr 2020 der Notruf 112 bei uns 82 494 Mal geklingelt“, sagt Maurus.Trotz Aufregung Ruhe bewahrenHin und wieder gebe es unabsichtliche Anrufer, von Maurus „Hosentaschenanrufe“ genannt. Spaßanrufe werden immer seltener, da eine Nachverfolgung gegeben ist. Hat man sich lediglich verwählt, sollte nicht sofort aufgelegt werden. „Am besten, den Sachverhalt kurz dem Disponenten erklären“, sagt Karl Maurus, damit keine Missverständnisse entstehen. Die 112 sollte allgemein nur bei lebensbedrohlichen Zuständen, wie zum Beispiel einem Herzinfarkt, und bei Unfällen und Bränden angerufen werden. „Wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist, gibt es die Nummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigung 116117, die auch am Wochenende oder aktuell für Anfragen zu Corona gilt“, erklärt Maurus.Liegt ein Notfall vor, sollte man nach Möglichkeit Ruhe bewahren. „Die Leitstelle stellt dann die klassischen fünf W-Fragen.“ Geschulte Disponenten übernehmen die Gesprächsführung, um maßgeschneiderte Hilfe zu organisieren. Die alarmierten Einsatzkräfte bemühen sich, schnellstmöglich vor Ort zu sein. „Der Rettungsdienst braucht zwischen 12 und 15 Minuten bis zum Einsatzort, meist geht es jedoch schneller“, sagt Maurus.Ein Datum, das Leben retten sollDas Handy ist bei nahezu jedem mittlerweile zu einem ständigen Begleiter geworden. Wenn man auf einer Autobahn unterwegs ist, fallen die orangefarbenen Telefonsäulen auf, mit denen man einen Notruf tätigen könnte. „Die Notrufsäulen haben immer noch ihre Aufgabe, da sie kein Funkloch oder leeren Akku kennen“. Sie werden immer noch genutzt.Der 11. Februar wurde nicht zufällig als Datum für den Europäischen Tag des Notrufs ausgewählt, denn er enthält, ebenso wie die Rufnummer, die Zahlenfolge 112. „Dieser Tag ist wichtig, weil sich jeder diese Nummer merken soll, damit sie, selbst in der Aufregung, immer auf Abruf steht“, sagt Karl Maurus.
Quelle: Straubinger Tagblatt